Sieben auf einen Streich…………fast zumindest

Nun liegt sie schon wieder hinter mir – die schönste Zeit des Jahres, der Sommerurlaub! Wie auch in den letzten Jahren war der Chiemgau Ziel meiner Urlaubsreise und selbstverständlich wurde während unseres Aufenthaltes auch ausgiebig gefischt.
Viel habe ich in dieser Zeit erlebt…..auch Begebenheiten bzw. Momente, die ich mir im Traum nicht hätte vorstellen können. Komprimiert auf lediglich eine Woche habe vieles erlebt und viele Erkenntnisse sammeln können.
In der Nacht vom 22. auf den 23.07. ging es los. Nachts sollte gefahren werden, um dem zu erwartenden Ferienverkehr antizyklisch entgegen zu wirken. Im Prinzip eine gute Sache und eine erfolgreiche Taktik, wenn…….
Ja wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär!
Zunächst sah alles gut aus. Wir hatten die meisten Utensilien schon abends vorher gepackt und im Auto verstaut. Kurz vor Abfahrt folgte dann der Rest. Auf einer fast leeren Autobahn zerschnitten die Lichter der Scheinwerfer die Dunkelheit, während die Kilometer gefressen wurden. Hinter dem Hunsrück in Höhe der Pfalz fuhren wir in den Sonnenaufgang hinein Richtung Speyer. Dann wurde Karlsruhe passiert und erst in Höhe von Stuttgart wurde es etwas „verkehrsreicher“. Ohne besonderen Vorkomnisse passierten wir München, obgleich mich das Navi aus irgendeinem Grunde mitten durch die Stadt gelotst hatte. Nur eine kurze Pause bei Pforzheim zwecks Kaffee und Zigarette hatten wir uns gegönnt. Hinter München wurde es Richtung Inntal – Dreieck etwas langatmiger – zähfließender Verkehr! Auch dieser wurde bewältigt und das Ziel, unserer Ferienwohnung, war schnell nahe.
Etwa zwei Kilometer vor dem „Forellenhof“ war dann aber Schluss mit lustig. Eine Zivilstreife mit Blaulicht überholte uns und der Stau voraus verhieß nichts Gutes. Kurzentschlossen wählte ich eine Ausweichroute – ich kannte mich ja in der Gegend aus.
Was ich nicht wusste: Der Unfall (Grund für den Stau) hatte sich auf der Landstrasse unmittelbar in Höhe des Hotels ereignet. Somit war das Gebiet von der Feuerwehr weitreichend abgesperrt worden. Wir fragten an einer der Sperren, was denn passiert sei und wie wir zum Hotel kommen könnten bzw. wann die Sperrung aufgehoben werden würde. Ein Unfall mit mehreren PKW’s wäre ursächlich und die Sperrung würde noch einige Zeit dauern war die Antwort. Immerhin sollte man über den Berg von der anderen Seite aus Richtung Maria Eck ans Hotel kommen können. Also kehrt gemacht und über den Berg! Aber auch hier wurden wir auf eine Geduldsprobe gestellt, denn der Verkehr wurde in Wellen aus unterschiedlichen Richtungen durchgelassen. Nach gut einer halben Stunde Wartezeit ließ man uns dann passieren. Erleichtert fuhren wir ins Tal runter und bogen auf das Gelände vom Forellenhof ab.
Ich überließ meiner frau das Entladen des Wagens (immerhin hatte ich die 750 Kilometer weite und fast neunstündige Fahrt im Alleingang gemeistert) und gönnte mir erstmal ein kühles Weissbier.

Ein erster Blick auf die Traun zerschlugen Befürchtungen, die ich vor der Abreise gehegt hatte. Aufgrund von gewittrigen Niederschlägen war der Fluss angeschwollen gewesen. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft war aber davon nichts mehr zu bemerken.
Somit ließ ich mir direkt eine Angelkarte für die Hausstrecke ausstellen. Am Nachmittag sollte es also direkt ans Wasser gehen!
Zzunächst versuchte ich mich an einem Zug, der mittig zwischen der Straßenbrücke und der Holzbrücke vor dem Hotel befindet. Auf der gegenüberliegenden Uferseite befinden sich einige Steinpackungen, wo immer große Forellen stehen, um Schutz und Nahrung zu suchen. Jedoch waren diese recht lethargisch und ich vermochte sie weder mit der Nassfliege, noch mit der Nymphe oder der Trockenfliege aus der Reserve locken zu können. Spät am Nachmittag steckte ich auf und entschied mich dazu einen Zug unterhalb der Strassenbrücke am Bahnhof zu befischen. Zumindest im letzten Jahr hatte sich der Hotspot, wo ein Kanal in die Traun mündet, als vielversprechend und erfolgreich erwiesen.
Ich kletterte die Böschung am Bahndamm hinunter, querte die Traun und wurde abermal belehrt, das ein Fluss wie ein großer Organismus ist. Er unterliegt durch Hochwasserereignissen einem steten Wandel und verändert sich. In der Mitte der Traun hatte sich an der entsprechenden Stelle eine Sand- / Kiesbank gebildet. Dort, wo man im letzten Jahr beileibe niemals hätte stehen können, war es jetzt gerade noch knietief und am Rand konnte man nicht mehr stehen. Dort hatte der Fluss eine Rinne gebildet. So blieb mir nichts anderes übrig als von der Bahnseite her zu fischen. Ich querte also abermals und warf die Schatten im Wasser an. Erst nach etlichen Versuchen erzielte ich mit einer Daddy Long Leg erste Erfolge. Ein paar schöne Forellen der 30er bis 40er – Klasse blieben dann doch hängen und befreiten mich aus dem Albtraum als Schneider zurückkehren zu müssen. Doch die „dicken Koffer“ aus dem Vorjahr konnte ich leider nicht mehr ausmachen, geschweige denn ans Band bekommen.
Negativ fiel auch auf das trotz der warmen Bedingungen kaum Insektenaktivität vorherrschte. Der Sommer ist nun mal nicht die beste Zeit für das Fliegenfischen nahe der Alpen!! Aber was will man machen, wenn man durch die Familie auf die Sommerferien angewiesen ist? Erstens kennen zu dieser Zeit die Fische jede Fliege mit Name und Katalognummer, denn sie haben durch hunderte Fischer jede schon mehrfach an den Kopf gekriegt und zum zweiten ist die ergiebige „Steinfliegenzeit“ längst vorbei. Lediglich ein paar versprengte kleine Eintagsfliegen und vereinzelte „Yellow Sallys“ locken zu dieser Zeit einmal sporadisch einen Fisch nach oben. Interessant wird es im Juli erst bei Einsetzen der Dunkelheit. Doch so lange mochte ich am ersten Tag nicht fischen. Zum einen war ich noch ziemlich fertig angesichts der anstrengenden Anreise und zum zweiten wollte ja auch noch etwas gegessen werden.
Immerhin…..der Anfang war gemacht!…………….

FORTSETZUNG FOLGT!!!!!

Ich komme zunächst zurück zum Tagesgeschäft! Vor kurzem erschien die neue Ausgabe von „FLIEGENFISCHEN“ mit der Ausgabe 5/2017. Auch bei dieser Ausgabe war ich als Autor tätig. Mein Beitrag handelt von blauen Steinen, schuppigem Gold und schwarzen Vögeln. Doch wie gewohnt, erst einmal ein Blick auf den Titel der Ausgabe:

Ebenfalls, wie üblich, eine Übersicht über die Themen des Heftes:

Notizbuch – Aktuelles aus der Szene
Der Tag der Äschen – Thomas Wölfle fischt auf spätsommerliche Äschen
Das tapfere Schneiderlein – Daniel Jertz hat mit einem Begleiter einen Schneidertag erlebt…..und bereut es nicht
Köcherfliege: Jetzt beginnt die heiße Phase – Harald Bayler stellt Muster für jede Lebenslage vor und gibt heiße Tipps
Die Wahrheit über die Cinnamon Sedge – Kaum ein Fisch frißt diese populäre Fliege – Walter Reisinger mit unglaublichen Fakten
Forellen unterm Teppich – Roman Moser referiert über „Weißwasser“ der besonderen Art
Schwarzfischer –  Steffen Schulz ist einer……Sie auch? Natürlich völlig legal!
Tenkara – Axel Wessolowski über die fernöstliche Art des Fliegenfischens – ohne Rolle und beschränkt auf das Wesentliche
Leserbriefe – Briefe an die Redaktion
Momente – Watschuh von Salamander
Gewässer-Guide – Deutschland: Ahr….alle öffentlichen Strecken und die Wolf; Dänemark  – Die Karup Au; Portugal – die Agarve; Italien – Trentino; Österreich –  Die Mürz

und natürlich die Vorschau auf die Ausgabe 06/2017!!!

Weiterhin hat mich in letzter Zeit ein weiteres Druckwerk in Atem gehalten. Nun ist der Knoten geplatzt! Tankred Rinder hat all seinen Mut zusammen genommen, kein finanzielles Risiko gescheut und glattweg ein Meisterwerk abgeliefert. In Zusammenarbeit mit Alexander „Flybei“ Keus und Sven Ostermann hat er sein erstes Buch als verantwortlicher Autor und Verleger auf den Markt gebracht. Der Titel „Nymphenfischen – Geheimnisse entlarvt“ ist ein echtes Sahnestückchen geworden. Aufgrund des gewaltigen Umfangs von 374 Seiten hat es auch etwas gedauert, bis das ich komplett durch war. Natürlich stelle ich das empfehlenswerte Werk auf Fliegenfischen-Deutschland.de ausführlich vor. Hier der Link zur Rezension!
Doch werfen wir zunächst einen Blick auf den Einband:

Hier gibt es eine Leseprobe und wer auf den Geschmack gekommen ist, der kann den sehr gut gelungenen Titel hier direkt beim Verlag bestellen. Mein Credo: Es lohnt sich!!!

2 Gedanken zu „Sieben auf einen Streich…………fast zumindest

  1. Lieber Detlef,
    es freut uns sehr, dass wir auch einen ‚alten Hasen‘ der schon einiges gesehen, gelesen und gefangen hat, von unserem Buch überzeugen konnten. Die Mühen haben sich auch aufgrund Deiner begeisterten Aufnahme des Erstlingswerks im Forelle & Äsche Verlag gelohnt. Wir hoffen natürlich sehr, Deinem Wunsch nachkommen zu können, weitere Veröffentlichungen folgen zu lassen.
    Beste Grüße und ‚cheers mate‘
    Tankred

  2. Die Anreise schien doch sehr anstregend gewesen zu sein – kenne ich nur zu gut. Aber immerhin haste es noch geschafft, die Rute auszuwerfen und das sogar mit Erfolg 😉

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