Im Herbst hängen die süssesten Trauben hoch……

…..und das im wahrsten Sinne des Wortes! Die Herbstfischerei gestaltet sich oftmals schwierig und die Fische sind heikel. Längst sind die „dummen“ Besatzfische herausgefangen und der verbleibende Rest hat inzwischen jede Fliege gesehen. Dazu kommt der Umstand das die Fische nicht mehr in regelrechte Fressorgien, hervorgerufen durch die Massenschlüpfe im Frühjahr bzw. Frühsommer, verfallen. Natürlich habe ich das lange Wochenende, ermöglicht durch den Feier- und Brückentag für diverse Fischzüge genutzt. Zunächst besuchte ich das mittelalterlich wirkende Monschau zusammen mit Fischerfreund Marcus. Einen Tag später wollte ich der Ahr bei Mayschoß noch einmal einen Besuch abstatten. Da dort im Oktober an allen Wochenenden „Highlife“ aufgrund der nicht enden wollenden Weinfeste angesagt ist, wählte ich den Brückentag, um bei der Fischerei nicht zwangsweise von lauter Marsch- und Schlagermusik beschallt zu werden.
Zunächst zum Rurtrip: Früh morgens traf ich mich bei Mönchengladbach mit meinem Fischerfreund Marcus, um gemeinsam den Perlenbach und die Rur bei Monschau zu befischen. Als ich am Park & Ride-Parkplatz noch auf diesen wartete, hatte ich eine böse Vorahnung: Eisiger und stürmischer Ostwind ließen den Sinn des Trips fragwürdig erscheinen!
Doch als wir eine gute Stunde später in Monschau eintrafen war ich positiv überrascht. Zwar war es nicht gerade mollig warm, aber von einem stärkeren Wind war nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Es war fast windstill! Ebenfalls zu Gast in Monschau waren auch die bekannten Trashpeople des (Aktions)Künstlers HA Schult. Wo die schon überall schon gestanden haben!? Peking, Moskau, in der Arktis, auf der chinesischen Mauer, Paris, Gizeh, Kairo, Paris usw.! Natürlich machte ich von deren Besuch des Städtchens in der Nordeifel ein Beweisfoto. Wir suchten uns derweil als Startpunkt für die Fischerei den obersten Zug der Rur aus und kehrten dem Ort erst einmal den Rücken zu, um dann später dann in den Perlenbach einzusteigen. Diesen hatten wir bis dato noch nie befischt. Ich nehme es vorweg: Unsere Perlenbachpremiere blieb ohne Fisch. Aber wir haben natürlich tolle Eindrücke von dieser Gewässerperle mit nach Hause genommen. Übrigens heißt der Perlenbach nicht so, weil er eine kleine Gewässerperle ist, sondern weil in ihm die seltene Flußperlmuschel vorkommt, die früher für die Gewinnung von Süßwasserperlen diletantisch und frevelhaft genutzt wurde. Das Ende vom Lied: Heute ist sie fast ausgestorben. Irgendwo soll es im Perlenbach aber noch eine kleine Population geben. Die genaue Stelle wird aber, natürlich mit Recht, geheim gehalten und von einigen Leuten streng überwacht.
Zurück zur Fischerei: Systematisch fischten wir uns den Perlenbach hoch, doch lediglich Marcus konnte auf seine Riesensteinfliegennymphe einige „Anfasser“ verzeichnen. Ich war dagegen deutlich feiner und leichter unterwegs. Meine Theorie: Seine Nymphe passte nicht in das Maul der Forellen, war aber schwer genug und meine kleine Goldkopf erreichte die offensichtlich tief stehenden Fische überhaupt nicht – sie war zu leicht. Kurz unterhalb der Streckengrenze stiegen wir dann aus, um uns wieder der Rur zu widmen. Immerhin hatte ich bis dato schon eine Trutta vorzuweisen, die ich in einem Pocket am Zusammenfluß von Perlenbach und Rur verhaftet hatte. Bei Sichtung der Bilder stellte ich zuhause fest, das diese wohl schon einmal eine Begegnung mit Fischreiher oder Kormoran gehabt hatte. Eine vollständig verheilte Wunde zeugte davon. Am Parkplatz angekommen bemerkten wir überrascht, das ein stärkerer Schlupf von größeren Eintagsfliegen stattfand. Überall um die Autos herum flogen die Imagines ihren Hochzeitstanz. Ich nehme an das diese zu den großen Arten der so genannten „Red Spinner“ zugehörig waren – muss mich da aber noch einmal schlau machen.
Danach widmeten wir uns der Rur. Am Abschnitt „im Rosenthal“ tobten wir uns während des Nachmittags aus. Aber leider nur mit bescheidenem Erfolg. Einige nicht verwertete Bisse auf Trockenfliege bei mir und zwei Durchschnittsforellen auf Nymphe bei Marcus bildeten das bescheidene Resultat des Nachmittags. Dieser beschädigte zu seinem Leidwesen an einem Baum seine Gespliesste offensichtlich derart stark, dass diese sie sich in der Folge bei einem Anhieb auf den Biss eines größeren Fisches in ihre Spleisse auflöste. Der Tag war dann natürlich „gelaufen“!
Nachfolgend noch ein paar Impressionen von Perlenbach und Rur:

Am Freitag fuhr ich Richtung Osteifel ins schöne Ahrtal, um im Weinort Mayschoß der Fischerei zu fröhnen. Leider war das goldene Herbstwetter vom Vortag längst Geschichte und im Verlauf des Tages gab es sogar noch einige unangenehme Schauern. Der erste größere just in dem Moment als ich fertig „aufgerüstet“ war – na klasse!
Der Tag fing ganz viel versprechend an und schon bald war eine schöne und nicht ganz so kleine Trutta verhaftet. Auf einige Bisse und Nachläufer folgte dann ein feister Döbel dem Zug von meinem Band. Danach war aber erst einmal Schluß.
Längst waren die Trauben an den Reben reif. Auch die herbstliche Natur hat natürlich ihre Reize, obwohl sie mich immer ein wenig wehmütig stimmt.
Ständig wechselte ich Methode und Fliege, aber nur noch eine kleine Forelle und ein nicht viel größerer Döbel vermochten meine Bemühungen wirklich zu würdigen. Es ist halt der Tribut den man einer öffentlichen Strecke mit hohem Befischungsdruck zollen muss: Irgendwann ist das Gewässer überfischt und nur noch die schlauen und scheuen Fische sind vorhanden. Und die tun einen Teufel…..denken gar nicht daran sich einfach mal durch ein Federgebilde leimen zu lassen!
Immerhin bleibt mir an solchen Tagen auch noch meine zweite Leidenschaft – die Fotografie. Auch diesesmal hielt ich viele Details und Momente im Bild fest. Apropos „fotografieren“ – derzeit sitze ich an einem kleinen Tutorial, welches ich auf meiner Homepage veröffentlichen werde. Da beantworte ich die Fragen, welche sich bezüglich Fliegenfischen und Fotografie auftuen könnten: Welche Kamera ist empfehlenswert? Worauf muss ich beim fotografieren der diversen Motive achten? Wie bearbeite ich die Bilder nach? Welche Möglichkeiten der Archivierung und Präsentation habe ich? Viele Fragen, die auch einen entsprechend großen Artikel erfordern. Nachfolgend ein paar in HDR-Technik bearbeitete Bilder:

Mehr demnächst unter http://www.fliegenfischen-deutschland.de! Aber zurück zur Ahr: Unter anderem hatte ich auch eine Begegnung mit „Tarantulahr“, einer großen Spinne am Geländer der Fußgängerbrücke unterhalb vom Sportplatz. Aber seht selbst:

Im übrigen möchte ich an dieser Stelle noch einmal explizit auf interssante Blogeinträge von Tankred Rinder (Forelle&Äsche)
http://forelleundaesche.com/2013/09/30/die-urft-unbeschwerte-fischerei-in-der-eifel/#more-7052 und http://forelleundaesche.com/2013/08/11/rur/
und ganz allgemein auf den Blog http://flybei.wordpress.com/ von Alex (Flybei) Keus hinweisen! Beide sind ebenfalls Kenner von Eifel und Ardennen und vermitteln diesbezüglich viel Wissenswertes!
Nun heißt es auf zum Endspurt in der Saison 2013……mal sehen wohin mich die Fischerei bis zum 19. Oktober noch hinführt!

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